Wie von Andrea Tippel bei der Semestereröffnung verlesen:
Sehr geehrter Herr Präsident der Hochschule für bildende Künste Hamburg Köttering,
die Unterzeichnenden, die Anfängerbetreuer der Studienschwerpunkte ersuchen Sie inständig dafür zu sorgen, daß sämtliche Strafanzeigen zurückgezogen werden, unseres Wissens nach 3: A) seitens der Wissenschaftsbehörde B) seitens der Staatsanwaltschaft und c) von Ihrer Seite - gegen die Ihnen anbefohlenen Studierenden der Malaktion in der Nacht vom 30. September zum ersten Oktober.
Es liegt in Ihrer Macht, die zivilen Verhältnisse an dieser Schule wiederherzustellen. Wir möchten Sie daran erinnern, daß zu allen Zeiten derartige Aktionen an Kunsthochschulen stattgefunden haben, und nicht als Vandalismus zu verstehen sind, sondern zum vitalen Repertoire an einer solchen Institution gehören, so daß es keinen einzigen Grund gibt, sie nicht intern zu regeln.
Die Studierenden haben ihre Auffassung von der Aktion veröffentlicht. Sie haben erklärt, daß es sich um eine zweiteilige Kunstaktion handelt, deren erster Teil dem dionysischen Rausch verpflichtet war und deren zweiter Teil, der für den 13. Oktober angesetzt ist, dem apollinischen Gegenprinzip der Wiederherstellung der Ordnung dient - also dem weißen Überstreichen der dionysischen Malereien. Warum, fragen wir Sie bestürzt, wird von Ihnen nicht dahingehend auf diese Erklärung eingegangen, daß Sie die eingreifenden Behörden versichern, daß kein Schaden entstanden sein wird.
Prof. Ingo Haeb
Lutz Jelinski
Achim Hoops
Prof. Thomas Bernstein
Prof. Susanne Lorenz
Prof. Heike Mutter
Ute Janssen
Prof. Corinna Schnitt
Katrin Sahner
Prof. Andrea Tippel